Wenn das eigene Zuhause nicht sicher ist

Auch Sie kennen eine Frau, die häusliche Gewalt erlebt hat.

Jede vierte Frau ist von Gewalt durch einen Partner oder Ex-Partner betroffen. Jede 7-8 Frau hat seit dem 16. Lebensjahr strafrechtlich relevante Formen sexualisierter Gewalt erfahren und 42 % waren von psychischer Gewalt betroffen.


Keine redet gerne darüber, denn Gewalt durch den eigenen Partner zu erfahren macht Angst, beschämt und verwirrt. Die zumeist grundlose Eifersucht des Partners, seine Kontrolle und Verbote und zunehmende Anpassung der Partnerin daran können isolieren.


Ein Teil der Frauen bricht jedoch das Schweigen und offenbart sich ihren Verwandten, der Hausärztin, der Kollegin, dem Nachbarn oder wendet sich an die Polizei, eine Beratungsstelle und ein Frauenhaus.


So suchten 2019 knapp 300 Frauen und deren Unterstützer*innen Information, Beratung und Begleitung wegen häuslicher Gewalt in der Frauenberatung & Notruf NF. 90 Mal übermittelten die nordfriesischen Polizeidienststellen nach Einsätzen wegen Partnerschaftsgewalt die Adresse und Telefonnummer an die Frauenberatung & Notruf. Diese nimmt dann innerhalb von 24 Stunden werktags Kontakt zu den Betroffenen auf und bietet ihnen Unterstützung an.


Ein regionales Bündnis möchte noch mehr der von Gewalt Betroffenen ermutigen sich Hilfe zu holen und deren Umfeld informieren und sensibilisieren.


Schaut hin! - Wir sind für Sie da! - Jetzt erst recht!


Auch in diesem Jahr hissen rund um den 25. November, dem Internationalen Tag „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ die hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Nordfriesland vor dem Kreishaus, Rathäusern und Amtsgebäuden die Fahnen „Frei leben-ohne Gewalt“, um ein klares Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen. Plakate, Internetauftritt und interne Information zum Thema häusliche Gewalt ergänzen die Öffentlichkeitsarbeit.


Zum 17. Mal geben die teilnehmenden Innungsbäckereien in ganz Schleswig-Holstein ab dem 23. November Brötchentüten mit der Botschaft „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ aus. Auf den Tüten befindet sich die Nummer 08000 116 016 des bundesweiten Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“,sowie die Homepageadressen der schleswig-holsteinischen Frauenhäuser www.frauenhaeuser-sh.de und Frauenberatungsstellen www.frauenberatung-sh.de


Die Frauenberatung & Notruf Nordfriesland (F&N NF) berät in Husum und Niebüll auch und besonders in der Pandemiezeit bei allen Formen von Gewalt gegen Frauen www.frauennotruf-nf.de


Mit der landesweiten Plakataktion „Was männlich ist, entscheidest Du“

https://www.lfsh.de/index.php/nachricht-details/ab-jetzt-ist-positive-maennlichkeit-gefragt wirbt sie für eine neue Männlichkeit ohne Sexismus, Frauenfeindlichkeit und Gewalt. Die Plakate sind auf zwei Großwerbeflächen am Tunnelweg in Husum und gegenüber dem Bredstedter Bahnhof zu sehen.


Auch die auszubildenden Bäckereifachverkäufer*innen der Beruflichen Schule des Kreises NF sind wieder aktiv. Sie beschäftigten sich im Unterricht mit Warnsignalen für Partnerschaftsgewalt und

Liebesbeziehungen ohne Gewalt. In der Back- und Verkaufsaktion der Berufsschule am 26.11. „1000 Tüten gegen Gewalt“ haben auch Azubis anderer Ausbildungsgänge die Gelegenheit sich über das Thema und Hilfsmöglichkeiten zu informieren.